

Sterben gehört dazu
Ich habe es bis jetzt noch nicht erwähnt, aber ich bin am 24. Juli 2023 gestorben. Diese Website war zu jenem Zeitpunkt noch in Arbeit, und Gisela war voller Schuldgefühle, weil wir die ganze Website zusammen geplant hatten und sie war nicht schnell genug bei der Erstellung. Natürlich auch, weil sie damit beschäftigt war, mich zu pflegen. Ich sage: Keine Schuldgefühle! Nie! Es läuft immer alles so, wie es laufen soll. Wir Haustiere kommen immer mit einem Plan zu unseren Menschen. Das Sterben gehört auch zum Plan, ist sozusagen die letzte Lektion. Es ist immer der genau richtige Zeitpunkt!
Jedes Mal, wenn eines meiner Schnüfeli stirbt, gehe ich fast kaputt. Ich kann es nicht anders ausdrücken. Und jedes Mal schwöre ich mir, dass ich ab sofort Schildkröten halten werde, die so viel länger leben. Aber dann schaut mich eines meiner Meerschweinchen an und ich weiss, dass ich nie ohne Meerschweinchen leben möchte. Sie helfen mir, immer wieder neues Vertrauen ins Leben zu finden. Meerschweinchen erwärmen das Herz und schenken pure Freude. Sie zeigen mir, dass die Seele nicht stirbt, dass es ein ewiger Kreislauf von Leben und Sterben ist.
Jedes meiner Schnüfeli hat mich mit seinem Leben und seinem Sterben unendlich bereichert. Es ist jedes Mal furchtbar, wenn sie gehen, auch wenn ich weiss, dass sie immer da sind, wir uns weiter unterhalten werden. Aber dieses Wissen hilft. Die Kommunikation mit ihnen hilft mir, vorher und nachher. Der Fokus liegt auf dem Tier: Was brauchst du, was könnte dir helfen, hast du Schmerzen, möchtest du gehen? Die Verbindung zum geliebten Tier wird noch stärker, erleichtert aber trotzdem den Abschied.
Ich begleite sterbende Tiere. Mithilfe von Kommunikation erfahre ich, was sie brauchen und wie es ihnen geht. Ich besende sie mithilfe von Kybertron, damit sie Ruhe und Erleichterung finden. Ich unterstütze sie mit Essenzen, die ihnen den Übergang erleichtern und die auch den Haltern in dieser schwierigen Zeit helfen können.
Melde dich einfach bei mir, wenn ich dir und deinem Tier helfen kann.

Erfahrungen aus erster Hand
Jedes von uns Schnüfeli hat Gisela erzählt, wie es das Sterben erlebt hat und Gisela hat fleissig mitgeschrieben. Mein Bericht wurde ein birebitzeli länger als die anderen, aber wirklich nur wenig! Ihr kennt mich ja. Ich plaudere ungebremst weiter… Gisela liefert manchmal noch eine Erklärung zu den Berichten.

Rosalie
01.11.2005 – 02.05.2010
Kurz bevor sie gestorben ist, wollte Rosalie mir noch was zeigen. Sie bat mich auf einem Spaziergang, am Bächli halt zu machen und ruhig im Gras zu stehen. Ich hörte die Vögel, den Bach, spürte die Sonne und den Wind, hörte ein Flugzeug und die Stille. Dann sagte Rosalie: „Das ist die Welt. Sie ist wunderschön. Geniesse sie mit allen Sinnen!
Jetzt bemühe dich, dahinter zu spüren. Dort ist Gott, die Liebe. Ich werde auch dort sein. Wir zwei werden nur durch einen hauchdünnen Schleier getrennt sein. Ich werde ganz, ganz nahe bei dir sein. Du wirst mich fühlen. Und in jedem Vogelgezwitscher, in jedem Lufthauch, in jedem brummenden Insekt wirst du die Liebe spüren, und mich. Es ist alles ganz nah, du musst nur aus vollem Herzen fühlen. Ich werde immer bei dir sein!“

Marroni
01.11.2005 – 02.03.2011
Marroni und ich führten lange Gespräche, bevor sie mithilfe des Tierarztes gestorben ist. Und auch danach. Sie erklärte mir: „Zeit und Raum existieren nicht hier auf der anderen Seite des Vorhangs. Ich und Rosalie werden dich begrüssen, wenn du die Seite wechselst. Für dich werden Jahre vergangen sein, für uns ist es nur ein Gedanke, nichts. Wir zwei und alle Meerschweinchen, die nach uns noch kommen, werden hier sein. Hier ist unsere und auch deine Heimat. Hab also keine Angst vor dem Sterben, denn du kommst nach Hause, nach einer Art Abenteuerurlaub auf der Erde. Sobald du bei uns bist, wird dir alles klar sein. Und wir werden wieder zusammen tanzen“.

Jimmy
2007 – 22.11.2013
Sterben ist nichts, wovor man Angst haben müsste. Man wird wieder in die Welt hinter dem Vorhang geboren. Es ist nur eine Frage der Perspektive! Schaust du dir das Sterben von der Erde aus an, dann ist es ein Abschied für immer. Bist du aber auf der anderen Seite des Vorhangs, dann freust du dich so sehr, gleich deinen Freund, deine Seelenverwandte begrüssen zu können. Genau so, wie man sich auf der Erde auf die Geburt eines Babys freut. Das Baby kämpft sich durch den Geburtskanal und wird als neuer Erdenbürger gefeiert. Es beginnt das Abenteuer des Lebens. Der Sterbende geht durch den Tunnel auf das Licht zu und wird am Ende des Tunnels freudig begrüsst. Er ist wieder daheim.

Suki
15.09.2010 – 02.03.2016
Es ging alles schnell bei mir. Ich hatte mich gar noch nicht gross mit dem Thema Sterben befasst, als es plötzlich schon so weit war. Im Rückblick ist mir klar, dass meine Seele sich bereitmachte, aber mein Geist und mein Körper merkten nichts davon. Oder wollten nichts davon merken, besser gesagt. Das Leben war zu schön!

Anuk
15.09.2010 – 01.04.2016
Ich sei eine ganz spezielle Madame, hat Gisela mir immer gesagt. Ich habe es geliebt, dass ich so sein konnte, wie ich war. Und dass ich mit Suki zusammen bei Gisela leben konnte. Es war deshalb ein Riesenschock, als Suki innert kurzer Zeit starb. Ohne Suki, das ging nicht. Ich wusste, dass damit auch meine Zeit gekommen war. Denn Suki und ich, wir machten alles zusammen. Ich wusste, ich würde ihr innert Kürze folgen.

Louie
02.01.2012 – 27.12.2016
Louie habe ich im Tierdörfli Olten gefunden. Mit Anuk und Suki fühlte er sich sofort wohl, aber Menschen jagten ihm eine Heidenangst ein. Allmählich gewöhnte er sich aber an mich und er vertraute mir. Ich nannte ihn Louie Löwenherz, denn ich spürte, dass er im Grund der Dinge überaus stark war. Beim Tierarzt aber… Er vibrierte dermassen vor Angst, dass ich fürchtete, er sterbe auf der Stelle in der Praxis. Leider wurde er später sehr krank. Der Tierarzt wusste nicht, wo das Problem lag, aber Louie hatte Schmerzen und nahm kontinuierlich ab. Der Tierarzt war einverstanden, ihn palliativ zu behandeln. Die letzten zwei Monate nahm ich ihn jeden Abend auf den Schoss, gab ihm seine Medi, fütterte ihn kalorienreich und wir schauten zusammen fern. Er liebte diese gemeinsamen Stunden und stellte sich jeweils im Gehege schon erwartungsvoll hin, damit ich ihn gut aufnehmen konnte.

Bonita
02.06.2013 – 23.06.2018
Hinter dem Vorhang liegt meine wunderbare Wiese. Die Sonne geht am Morgen über dünnen Nebelschwaden auf, die Amseln singen und der Tag verspricht wunderschön zu werden. Jeder Tag ist ein angenehm warmer Frühlingstag. Die Bienen summen beschäftigt, die Schmetterlinge gaukeln unbeschwert über den Blüten. Ein leichter Wind streicht über saftige Gräser und herb duftende Kräuter. Das Licht hat einen goldenen Schimmer. Die Bäume des nahen Waldes rauschen im Wind und zwei Rehe beobachten uns. Meine Meeri-Freunde und ich spielen quiekend auf der Wiese und zupfen immer wieder die besten Gräser ab. Ich bin glücklich und voll Freude. Ich bin daheim.

Pebbles
02.06.2013 – 19.04.2019
Ich war krank. Gisela schleppte mich zum Tierarzt und der war überzeugt, dass ich sicher schnell wieder gesund würde. Allerdings nur mithilfe von Medikamenten. Das gefiel mir gar nicht, und ich wusste mehr als der Tierarzt: Ich würde nicht mehr lange hier sein. Ich schaffte es fast nicht mehr, Gisela zu erreichen, sie war vor lauter Sorge ganz starr, schottete sich gefühlsmässig ab. Ich wusste aber schon, wie ich sterben wollte: still und leise. Ich war immer Giselas Quiek-Meitli gewesen – ich begrüsste sie jeweils lauthals quiekend, wenn sie nach Hause kam oder ich meldete mich quiekend, wenn ich fand, eine Portion Lattich wäre jetzt angebracht. Diesmal wollte ich es still angehen.

Gina
01.04.2016 – 29.03.2021
Ich war so gerne Gina! Ich habe Elton geliebt, ich habe Emsi geliebt und ich habe Gisela geliebt. Ein schöneres Leben konnte es gar nicht geben. Es fiel mir deshalb sehr schwer zu gehen. Es brauchte tatsächlich mehrere Anläufe. Ich erholte mich vom Schlaganfall. Später wollten meine Hinterbeine nicht mehr, aber auch sie erholten sich wieder. Dann der Abszess im Mund. Gisela sagte wild entschlossen, dass auch das wieder in Ordnung käme. Aber ich wusste, jetzt war es endgültig genug. Ich würde sterben.

Elton
29.12.2016 – 24.07.2023
Es ist wunderschön! Ein völlig unzureichender Satz, Aber dieser Zustand lässt sich mit menschlichen Worten gar nicht beschreiben.
Ich bin. Manchmal löse ich mich fast auf. Als wäre ich ein Wassertropfen im Meer. Aber ich löse mich nicht ganz auf, ich werde wieder zurückkehren. Ich bin noch nicht soweit, mich ganz aufzulösen. Wenn Gisela mit mir spricht, dann bin ich wieder definiert, fast, als wäre ich wieder in meinem Elton-Körper. Aber ich bin so viel grösser! Ich bin unendlich, grenzenlos, strahlend.